Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins im Caritas-Haus St. Christophorus in Lahnstein lobten die Gäste aus Bad Ems wie auch die Gastgeber die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltung und Caritas als verlässliche Partner: (von rechts) Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß, Landrat Frank Puchtler, Joachim Grämer (Leiter Haus St. Christophorus), Dorothea Westermayer (Leiterin Caritas-Beratungsdienste) sowie Marcus Müller und Joachim Klein von der Kreisverwaltung.Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn
Frank Puchtler war kürzlich zu Gast im Haus St. Christophorus in Lahnstein. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Joachim Klein, Leiter der Abteilung Soziales, sowie Referatsleiter Marcus Müller informierte sich der Landrat des Rhein-Kreises über die Einrichtung des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn in der Lahnsteiner Schulstraße. Begrüßt wurden die Gäste aus dem Bad Emser Kreishaus von Caritasdirektor Frank Keßler-Weiß, der Abteilungsleiterin der Caritas-Beratungsdienste, Dorothea Westermayer, Einrichtungsleiter Joachim Grämer und Uwe Meis vom Sozialdienst im Haus St. Christophorus.
Das Haus St. Christophorus wurde 1997 eröffnet und ist eine Facheinrichtung für Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Männer und Paare, die vorübergehend stationäre Hilfe benötigen. Im Rahmen einer Gesprächsrunde erläuterte Einrichtungsleiter Joachim Grämer dem Landrat und seinen Mitarbeitern die Arbeit der stationären Wohnungslosenhilfe in Lahnstein und wies darauf hin, dass in den vergangenen 21 Jahren mehr als 330 Menschen ein vorübergehendes Zuhause in der Einrichtung gefunden haben. Weiterhin stellte Grämer das Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe in Rheinland-Pfalz vor, das vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie ins Leben gerufen wurde und seit Anfang des Jahres 2017 läuft. Im Rahmen dieses Projektes wurden an insgesamt drei Standorten im Land - nämlich in Ludwigshafen, Kottenheim und eben Lahnstein - neue dezentrale stationäre Wohnangebote für junge Wohnungslose und wohnungslose Frauen eingerichtet. "Die vier Plätze, die bei uns zur Verfügung stehen, sind ausschließlich für junge Männer im Alter von 18 bis 25 Jahre gedacht", erklärte Joachim Grämer und fügte hinzu, dass das Projekt zunächst bis Juni 2019 befristet ist. Gleichzeitig stellte der Einrichtungsleiter die Wichtigkeit der Arbeit mit den jungen Erwachsenen und die Notwendigkeit der Fortführung des Projektes heraus. Landrat Puchtler sagte seine Unterstützung zu und versprach, sich beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz im Namen der Kreisverwaltung Rhein-Lahn für eine Projektverlängerung einzusetzen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erfuhren die Gäste aus dem Kreishaus außerdem, dass Bewohner häufig auch noch nach Verlassen des Haus St. Christophorus weiterführende Hilfe benötigen. "Dies ist wichtig, um den Übergang in ein selbstbestimmtes Leben zu erreichen und den Rückfall in die Wohnungslosigkeit zu vermeiden", erklärte Grämer und wies darauf hin, dass diese praktischen Hilfen von den Mitarbeitern der Einrichtung geleistet werden. Allerdings, so der Lahnsteiner Einrichtungsleiter, gebe es für diese Leistungen noch keine geregelte Finanzierung. Gemeinsam mit den Vertretern der Kreisverwaltung verständigte man sich darauf, ein Konzept zu erarbeiten, mit dem künftig in diesem Bereich mehr Klarheit besteht.
Angesprochen wurden außerdem die schlechte Situation im Rhein-Lahn-Kreis hinsichtlich bezahlbarem Wohnraum und das Thema Wohnungsnot. Dorothea Westermayer, Abteilungsleiterin der Beratungsdienste beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, verwies auf die Notwendigkeit der Schaffung einer Fachberatungsstelle "Wohnungsnot/Wohnungslosenhilfe" für den Rhein-Lahn-Kreis.
Im Anschluss an die Runde hatten Frank Puchler und seine Mitarbeiter dann bei einem Rundgang durchs Haus nicht nur die Gelegenheit, sich einen Eindruck von der Einrichtung zu machen, sondern lernten auch den einen oder anderen Bewohner persönlich kennen. Dabei zeigte sich der Landrat von deren individuellen Geschichten und Befindlichkeiten sichtlich interessiert und beeindruckt und war den Bewohnern gegenüber offen für deren Anliegen und Wünsche.
Das Haus St. Christophorus
Das Haus St. Christophorus ist eine Facheinrichtung für Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Männer und Paare, die vorüber gehend stationäre Hilfe benötigen. Die Hilfe ist ausgerichtet als "Hilfe zum Bleiben". Der Aufenthalt in der Einrichtung kann mittel- bis längerfristig sein. Zu gegebenem Zeitpunkt wird dann der Wechsel in eine eigene Wohnung oder eine andere Wohnform angestrebt. Das Haus St. Christophorus ist keine Therapie-Einrichtung, sondern ein Übergangsheim, in dem Menschen lernen, sich selbst zu versorgen. Von den Bewohnern wird daher von Anfang an ein gewisses Maß an Eigeninitiative und Selbstverantwortung erwartet. Das Haus verfügt über zehn Plätze, verteilt auf Einzel- und Doppelzimmer.